Zurück aus dem Kühlschrank oder wie ich das Plateau einfach weggefroren habe

Die Tower-Bridge in Bitterkalt.Ich mag es von dort den River Walk bis nach Westminster entlang zu schlendern. Klappte am letzten Tag bei sonnigen 7°
Die Tower-Bridge in Bitterkalt.
Ich mag es von dort den River Walk bis nach Westminster entlang zu schlendern. Klappte am letzten Tag bei sonnigen 7°

Herrje, ich sag Euch, ich hab noch niemals so kalte Tage auf der Insel erlebt! Üblicherweise ist es dort ein paar Grad wärmer als in Berlin – zumindest, wenn ich da bin, meist im Frühjahr oder Herbst. Dieses Jahr war’s kaum erträglich, darum muss ich davon ausgehen, dass die 700 Gramm, die ich verloren habe, von mir abgefroren sind… ihr lest richtig, 700 Gramm sind weg – das Plateau überwunden und ja, ich habe wieder echte Hoffnung mein Ziel zu erreichen. Bis Juni bleiben mir noch 8 Wochen, in denen 3 Kilo weg sollen, wenn es bis Ende Juni dauert, bin ich auch zufrieden.

veggie breakfast
Full English Veggie Breakfast als ich damit fertig war… man beachte den Fettfilm… BIBBER!

Und was war nun der Trick?

Keine Ahnung! Ich kann es euch wirklich nicht sagen. Denn ich habe keinerlei Punkte gezählt, auch mal fettig gegessen, Bier getrunken (mache ich sonst eher selten bis gar nicht), eine ganze Pizza verschlungen, zwei Veggie English Breakfasts und eine Cheddar-triefende Jacket Potato (LOVE!) gemampft und sogar Cookies probiert (viele Cookies). Soviel zum schlechten Verhalten.

Auf der „guten Seite“ habe ich meist nur zwei Mahlzeiten am Tag zu mir genommen, mich viel bewegt und alle paar Tage abends selbst gekocht. Ich glaube letzteres hat am meisten geholfen.

risotto
Selbstkochen im Urlaub gibt Sicherheit, wenigstens halbwegs im Plan zu bleiben.

Eine weitere Überlegung ist, dass es tatsächlich daran liegen könnte, dass ich viel mehr als sonst zu mir genommen habe. Nicht an Menge (ich war häufig sehr hungrig) und schon gar nicht an Qualität, aber doch an Punkten. Deshalb werde ich von jetzt an nicht nur mein Tagesbudget komplett verspeisen, sondern auch das Wochenextra gleich mit einplanen statt es als einen heiligen Gral zu sehen. Schließlich habe ich jede Menge Aktivpoints, die sicherstellen, dass mehr Energie verbraucht als aufgenommen wird. Mal sehen wie das klappt!

Aber jetzt erzählt mir lieber mal, wie es bei euch so aussieht! Hat es geklappt? Habt ihr abgenommen? Bleibt ihr am Ball? Sportelt ihr? Ich bin so gespannt! :D

LG, Jesse

Ostern fast geschafft

afternoon tea

Gestern waren wir mit Freunden zum typisch britischen Afternoon Tea. Ich habe 2 kleine Scones gegessen (das sind die Dinger ganz oben) und ein halbes Cucumber Sandwich (unten) und war echt froh, dass ich das mittige Süßzeug sowieso nicht leiden kann. Mein Süßer hat mir bestätigt, dass ein Bissen etwa 5000 Punkte hat ;D

jeansAbends gab es dann koreanisch… heute muss ich also ziemlich aufpassen! Aber allein die Kilometer, die man an einem Tag in der Fremde hinter sich bringt, scheinen sehr hilfreich zu sein, meine Jeans sitzt nämlich schon wieder lockerer – bin gespannt, was die Waage dazu sagen wird. Aber die sehe ich Gott sei Dank erst heute in einer Woche wieder.

Ich wünsch euch eine schöne Woche, Jesse

Unterwegs mit Weight Watchers

auf reisen
Typisch London – I like!

Ich werde ja immer wieder gefragt, was ich „auswärts“ oder „auf Reisen“, lasst uns der Einfachheit halber „im Notfall“ sagen, esse. Denn nichts anderes trifft für uns Weight Watchers ein, wenn wir nicht zuhause selbst kochen können. Die Welt da draußen ist eine einzige Verlockung, ein bisschen wie schneller Sex – man ist zwar hinterher nicht happy, aber erleichtert und irgendwie satt….

Und da ich mich gerade in der misslichen Lage „auf Reisen“ befinde, kann ich euch ein Lied davon singen – es ist so schwer, nicht einfach alles in sich hinein zu stopfen! Gerade London hält für mich ganz besondere Leckereien bereit. Ich bin ja Fell- und Feder-Vegetarier (will heißen, ich esse weder Feder- noch Fellviehfleisch, aber ab und zu Fisch) und was es hier an Veggie-Delikatessen gibt, das ist einfach zum Hinknien. Sogar vegan kann man essen ohne an Nuss-, Mandel- oder Bohnenvergiftung zu sterben (ja, ich weiß, das war jetzt frech, aber ich reagiere leider sensibel auf Nüsse und Hülsenfrüchte), kurz, London ist der Fress-Himmel für mich! *SCHWELG*

Soja Chai Latte
Soja Chai Latte @ Starbucks

Trotzdem… ich will keinesfalls zunehmen, weil ich weiß, wie lange ich brauche diese Extrapfunde wieder loszuwerden. Und darum habe ich mir in 2011 ein Denk- oder Verhaltensmuster angeeignet, das mir hilft, trotz aller Gier die Richtung zu erkennen. Und wenn das im Einzelfall bedeutet, dass ich mal einen halben (oder gar ganzen Tag) Hunger schiebe (mit dem Ziel abends etwas Leckeres zu kriegen), dann lässt sich das halt nicht ändern. Will heißen, wenn ich unterwegs bin, nehme ich mir Karöttchen, Müsliriegel, Bananen und Wasser mit, plane aber ganz genau, wann und was es am Ende dieser Tageshungerreise geben wird.

Gestern beispielsweise wusste ich, dass wir uns abends mit einer Freundin treffen und essen gehen. Und da ich keine Lust hatte, mir auszurechnen wie viele Punkte… blahhhh, habe ich tagsüber 0-Punkte-gefastet (Mango-Bananen-Smoothie, Karotten, noch ne Banane, 1 Apfel, 2 Müsliriegel (okay, die hatten je 3 Punkte), Kaffee, Wasser) und bin abends zum Vietnamesen gegangen. Klar hängt mir bis dahin der Magen runter, klar, habe ich Lust auf ALLES, aber wisst Ihr was? Der Gier nachzugeben, bringt mir nichts als zwielichte Rechtfertigungen, Lügen vor mir selbst und hinterher pathetisches Selbstmitleid! Ich muss keine Chips, Wraps, bloß mal’n Döner oder ne Pizza-es-war-nichts-anderes-da, essen, ich kann warten und essen, was gut für mich ist. Mein Körper ist keine Fast-Food-Müllhalde, ich entscheide, bin der Boss, Mind over Matter. Die „guten“ Sachen sind morgen auch noch da! Ich glaube, jede/r muss da ihren eigenen Spruch/Weg finden. Wichtig ist, dass dieser Weg für dich funktioniert – auch in Notzeiten.

 

Heute gab es Kaffee, 1 Banane, 1 Müsliriegel, Wasser, jede Menge Bewegung, 1 Soja Chai Latte, Misosuppe, etwas Sushi und schließlich (dank unserer airbnb-Ferienwohnung mit Kochmöglichkeit) eins meiner absoluten Lieblingsgerichte: Nudeln satt mit Butternutkürbis (hier nahezu ganzjährig günstig zu haben, London=Fresshimmel=I like!) leicht abgewandelt nach einer Idee von Skinnytaste.

airbnb london
airbnb-Ferienwohnung in London/Hoxton

Morgen wird es ebenso sein. Ich will nicht sagen, dass mir das Spaß macht, mir wäre es lieber, ich könnte essen, was ich will, aber meine körperlichen Voraussetzungen sprechen nun einmal dagegen. Sehe ich ein, weil ich mit dem leben muss, was ich habe: Mich. Mehr ist nicht, mehr braucht’s nicht – da sieht man mal wieder, wie wichtig es ist, sich selbst anzunehmen und sich obendrauf zu mögen. Ich glaube nach wie vor, das ist die wichtigste Aufgabe jeder Diät.

In diesem Sinne: Habt euch selber lieb! Schönes Wocheeende, Jesse

There is no place like home – Wieder daheim

Ich bin nicht in den USA verschütt gegangen, ich habe bloß überhaupt keine Zeit mehr gefunden aktiv zu posten. Darum heute eine schnelle Zusammenfassung meiner Erlebnisse sowie ein Fazit zu Weight Watchers auf Reisen (wer den Urlaubsteil überspringen möchte, der liest einfach unten unter Fazit weiter).

Mein Motivationskleid im Einsatz – noch immer knapp aber nicht mehr spack :)

Nach der Pazifikküste ging es für uns nach New York und damit in die Sonne ohne kühle Brise. So konnte ich endlich die Sommerkleider tragen, die ich zuhauf eingepackt hatte. Eines davon habe ich nur eine Woche vor der Reise angeschafft. Im Laden war es mir zu eng um die prallen Hüften, es sollte mich als eine Art „Motivationserinnerung“ begleiten, ein Reminder, dass ich zwar auf Reisen, aber noch lange nicht am Ende meiner Weight Watchers Reise bin. Denn ich gebe gerne zu, wenn man schon viele Kilos geschafft hat, fühlt man sich hin und wieder schlank, auch wenn man es noch nicht ist. Die Euphorie über den eigenen Erfolg kann einen schon mal dazu verleiten die Zügel locker und zu häufig fünf gerade sein zu lassen.

Aber mein Kleid hielt mich bei der Stange. Ich hatte mir vorgenommen es jede Woche einmal zu probieren und siehe da, in der dritten Woche – wir waren gerade in New York angekommen – passte es! Damit hatte ich so gar nicht gerechnet, ich bin fast geplatzt vor Stolz :D

Was ich leider nicht gemacht habe, war in NY ein Treffen zu besuchen. Wir waren einfach viel zu beschäftigt die Stadt zu entdecken. Die Zeit war dennoch zu knapp, ein weiterer Besuch ist also schon vorprogrammiert.

WW Produkte in USA – süßer Genuss im Pointslimit

Zum Abschluss unserer 4-wöchigen USA-Tour besuchten wir Orlando in Florida. Dort war die zweite Konferenz meines Süßen, auf der er einen Vortrag hielt wie zuvor in Portland.

Doch zurück zum eigentlichen Thema: Weight Watchers auf Reisen…

Fazit

Ich schicke gleich voraus, es war gar nicht so einfach im Punktebudget zu bleiben. Man braucht neben jeder Menge Geduld mit sich und der Welt vor allem einen stabilen Willen oder man steht die unumgänglichen Hungerphasen einfach nicht durch. Und deshalb rate ich jedem, der eine Reise mit Weight Watchers plant, sich schon im Vorfeld ein Apartment mit Kochmöglichkeit zu suchen. Selbst eine einfache Mikrowelle ist hilfreich. In den USA zum Beispiel gibt es in jedem größeren Supermarkt eine Ecke mit Diät-freundlichen Gefrierprodukten für die Mikrowelle, die so genannten „Steamers“.  Das sind Gemüsezubereitungen fix und fertig mit Soße, die okay schmecken, sättigen und umgerechnet zwischen 2 und 5 Points pro Portion haben.

Ebenfalls punktefreundlich ist gegrillter Fisch oder Gemüse, wobei man je nach Region auf die fettfreie Zubereitung bestehen muss.

Die Arbeiten am neuen World Trade Center nehmen Form an

Am besten weg kommt man mit Sushi, da hilft der Reis satt zu werden oder aber man findet ein Restaurant mit Buffet zum selbst zusammenstellen – in USA gibt es sowas an den meisten Flughäfen oder in den diversen Fast Food Ketten. Vorsicht mit Dressings und Soßen, das sind oft die Punktefallen, an die man gar nicht denkt. Realistischerweise sollte man sich auch darauf vorbereiten, dass es außer Salat vielerorts nichts gibt und selbst da ist Vorsicht geboten. Um den Überblick nicht zu verlieren, habe ich das Dressing grundsätzlich daneben bestellt.

Mir persönlich haben auch die WW Produkte vieles erleichtert. In den Treffen und Weight Watchers Centern kann man sich (auch als Onlineteilnehmer) Chips, Power- und Schokoriegel für wenig Points kaufen, die man neben Obst und Gemüse immer in der Tasche dabei hat. So ist für den Hunger zwischendurch bestens gesorgt. Lecker sind auch fertig zusammengestellte Obstsalate aus dem Kühlregal vom Supermarkt. Und natürlich Smoothies am besten auf Saftbasis statt mit Milch oder Joghurt, die füllen den Magen und schmecken einfach köstlich.

Zum Schluss möchte ich aber auch erwähnen, dass ich nicht immer stark genug war, das Richtige zu tun, geduldig zu sein und den Hunger in Kauf zu nehmen. Wie wir alle wissen, gibt es Situationen, in denen einem alles zu viel wird, man nicht mehr Herr der Lage ist und die Welt sich scheinbar gegen einen stellt. In diesen Situationen sind es dann nicht mal die Verlockungen, die einen dazu treiben auf die Punkte zu blasen, meist ist dann nicht mal was Leckeres in der Nähe. Der reine Instinkt treibt dich zu einem dieser Pizzastände oder du kannst die Finger nicht von den Pommes lassen, die nur wenige Zentimeter neben deinem 100. Salat glänzen und weißt du was? Das ist okay!

Eines der wichtigsten Dinge, das ich während der letzten fünf Monate auf WW gelernt habe, ist, dass ich mir verzeihen darf, dass ein Fehltritt nicht bedeutet, dass ich zu schlecht oder blöde für den Job bin. Fehltritte zeichnen uns als Menschen aus. Sie sollten einfach bloß kein Freifahrtsschein für weitere Fehltritte sein, das ist alles. Nimm es hin, dass du die Pizza gegessen hast und nimm als nächstes eben wieder den Salat oder die Banane, geh eine große Runde spazieren, schau dir die Stadt an, lauf durch den Wald… aber hör nicht auf, an dich zu glauben!

Es ist schön wieder hier zu sein und ich freue mich darauf mehr zu posten. Montag Abend schlägt für mich die Stunde der Wahrheit, da gehe ich zu meinem Treffen und zu meiner lieben Freundin, der nur-mit-Schuhen-Waage. Natürlich werde ich gleich berichten, was sie mir zu erzählen hatte :)

Trip entlang der Pazifikküste Oregon

Seit drei Tagen sind wir jetzt an der Pazifikküste unterwegs. Ich mag ja Wasser sehr, aber der Pazifik ist einfach der Hammer. Man kann nicht drin schwimmen, dafür ist er zu rauh und v.a. zu kalt. Aber schon das Hinschauen alleine macht glücklich.

Heute ist der erste Tag, an dem wir einfach bloß ausspannen, nachdem wir ein ganz niedliches Motel in Yachats, der Perle der Oregon Coast, gefunden haben. Ocean Cove Inn nennt es sich und unser Raum, der Alsea Room, zeigt direkt aufs Meer hinaus. Göttlich! Solltet Ihr mal hier vorbei kommen, lasst es Euch nicht entgehen!

Sea Lion Cave, Florence – schaut mal genau hin, da auf dem Felsen im Wasser liegen Seelöwen!

Auf WW Seite ist noch alles im grünen Bereich. Inzwischen bin ich schon ganz gewitzt im Umgang mit den Restaurant-Points. Meistens nehme ich etwas gegrilltes oder eben Salat mit dem Dressing daneben. Die größte Portion war bisher ein Teller gedämpftes Gemüse mit einer Ofenkartoffel aus dem Adobe Resort Restaurant hier in Yachats, von der ich gestern abend und wir beide heute mittag pappsatt geworden sind. Heute abend verlassen wir uns auf unsere kleine Mikrowelle hier im Zimmer, in der wir uns Brokkoli mit einer leichten Käsesoße zu Veggieburgern zubereiten werden. Ein leckerer Spaß für nur 6 Points. Da geht’s mir gut ;)

Auf unseren Streifzügen am Strand entlang haben wir heute 2 Seelöwen in freier Wildbahn und einen Wal beobachten können, da wird einem direkt warm ums Herz. Auf dem Bild oben rechts sind ebenfalls Seelöwen zu sehen, eine Attraktion in Florence/ Oregon, genannt Sea Lion Caves, für die man 12 Dollar pro Nase bezahlt. Dafür wird man mit einem Lift in die Tiefe gefahren, wo man von einer Plattform aus die Löwen weit entfernt schlafen sehen kann. Besonders ist das nicht, aber es war es mir wert.

Das Wetter hier ist im Moment sehr gut, die Sonne scheint, allerdings bläst der Wind so bitterkalt (s. Foto), dass Pullover und Jacke angesagt sind. Egal, ich genieße jede Minute. Lasst es Euch gut gehen und bis bald!